16. Januar 2011

Finanzierung steht! Tipps für Verhandlungen mit Banken

Nunmehr haben wir nach fast 3 Monaten und mehreren Vertragsänderungen endlich die endgültige Version des Darlehensvertrages mit einer regional tätigen Bank in den Händen. (Da ich keine konkrete Bank nennen will: Es ist eine Bank aus dem Bereich Volksbank/Raiffeisenbanken bzw. Sparkassen).

Auch wenn dies ein Noriplana-Blog ist,  möchte ich dies trotzdem zum Anlass nehmen, hier einen unseren Erachtens wichtigen Tipp und Erfahrungen beim Abschluss des Finanzierungsvertrags und den Umgang mit den Banken zu veröffentlichen:

1. Tipp:
Wie überall, ist - ganz profan - natürlich der Vergleich verschiedender Angebote oberstes Gebot beim Abschluss von Verträgen in einer Marktwirtschaft.
Hier haben nach unserer Erfahrung derzeit über das Internet agierende Kreditvermittler, die eine Vielzahl von Vertragskonditionen verschiedener Banken in einer Datenbank bereithalten und vergleichen (in unserem Fall die Firma Dr.Klein, gleichwertig sicher auch Interhyp, Ing-Diba u.ä.) die günstigsten Angebote. Nach einem auf der Homepage der  Ing-Diba Bank (!) verlinkten, inzwischen jedoch dort nicht mehr zu findenen Finanztest war in unserem Fall die Firma Dr. Klein in der Kategorie "Konditionen" auf Platz 1, so dass unsere Wahl darauf fiel. Dies ändert sich offenbar ständig, so dass man sich zum jeweiligen Zeitpunkt wohl selbst informieren muss.
Bei dem Anbieter Dr. Klein wurde uns dann auch ein ziemlich attraktives Angebot berechnet, das einige Tage Gültigkeit hatte. Mit diesem sind wir dann zu einer oben genannten regional tätigen Bank gegangen, die hinsichtlich der zuvor im Gespräch angekündigten Zinsspanne erstmal beträchtlich nach unten gehen musste. Das Angebot lag zwar immer noch leicht über dem Angebot der Konkurrenz aber die dort nicht angebotene  Kombination mit einem Riester-Bausparvertrag, lies uns den Vertrag trotzdem günstiger erscheinen.

Derzeit mögliche Konditionen werden im Internet z.B. bei der Ing-Diba oder bei Dr. Klein veröffentlicht.

2. Erfahrung:
Die Beratung in den vor Ort tätigen Banken ist - jedenfalls in unserem Fall - kein ausschlaggebender Punkt bei einer Bank vor Ort abzuschließen. Uns wurden völlig überhöhte Bausparverträge empfohlen, deren Riester-Förderung innerhalb kurzer Zeit durch die Mehrkosten bei der durch diese Geldanlage langsameren Tilgung des Bankdarlehens aufgefressen worden wären und wir unterm Strich Verlust gemacht hätten. Nach Angaben der Berater wäre das die "für uns optimale Lösung".
Auf die Idee, dass man - in unserem Fall mit 2 Kindern - den Großteil der Förderung durch einen einzelnen Bausparvertrag erzielen kann (750 Euro von 900 möglichen) und dabei den Zinsverlust durch unterlassene Tilgung des Baudarlehens minimieren kann, mussten wir selbst kommen.
Die uns zur Information mitgegeben seitenlangen, computergenerierten mit Tabellen und Kleingedruckten gespickten unübersichtlichen Konvolute waren uns dafür keine Hilfe. Die Informationen kann man zudem leicht auch mit im Internet vorhandenen Darlehensrechnern (z.B. www.zinsen-berechnen.de) selbst erstellen und in Ruhe mehrere Möglichkeiten durchspielen.

Nach dem dem Beratungsgespräch bei dem die Konditionen vereinbart wurden, dauerte es dann - angeblich wegen Überlastung vor Weihnachten und weil es bei uns nicht so dringend sei - nahezu 2 Monate, bis die ersten von der Bank unterschriebenen Unterlagen eintrafen (mit zwei Fehlern), und danach nochmal drei Wochen, bis dieser zweimal nachgebessert wurden. Auch wenn telefonisch mehrfach zugesichert wurde, dass alles in Ordnung sei und es bei den vereinbarten Konditionen bleibe, keine angenehme Zeit, wenn man so lange im Ungewissen gelassen wird und in diesem Zeitraum die Zinsen um fast 0,6 Prozentpunkte nach oben gehen

Da wir uns - was wir von vorneherein gar nicht wussten - nicht direkt an die Bank wendeten, sondern an einen Vertreter einer großen Bausparkasse (mit dem wir zuvor einmal in den Räumen der Bank Kontakt hatten, der aber offenbar nur mit dem Geldinstitut zusammenarbeitete) wurde auch eine Abschlussprovision fällig. Laut der uns übergebenen Unterlagen flossen allein für den Kreditvertrag insgesamt 3.400 Euro von der Bank an diesen Vertreter.

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