Terrassengestaltung mit Natursteinen |
In diesem Beitrag berichten wir ausnahmsweise nicht über Noriplana, sondern wenden uns einem Problem zu, dass sich jedem Bauherrn einmal stellt. Die Gartengestaltung kann man in professionelle Hände geben, oder man kann für bestimmte Bereiche selbst Hand anlegen. Dieses Do-It-Yourself-Verfahren haben wir bei der Hangabstützung an der Terrasse mit Natursteinen ausprobiert. Dazu hatten wir bei der Firma Baustoff Union die notwendigen Baustoffe bestellt (Bericht hier). In diesem Artikel wollen wir diesen Versuch dokumentieren und gleichzeitig eine kleine Bauanleitung und Machbarkeitsstudie für Laien erstellen.
- Was benötigen wir?
Glomarust Trockenmauersteine Jura Marmor gelb |
Mineralbeton |
Dann braucht man natürlich eine Verlegeanleitung. Neben diesem Beitrag kann man zum Beispiel auf die Verlegerichtlinien des Altmühlthaler Kalksteine e.V. auf der Homepage der Firma Glöckel zurückgreifen. Wir haben nicht alle Vorschriften 100% eingehalten, weisen aber auf die Abweichungen hin.
Als Werkzeug haben wir zur Verfügung gehabt: Eine Sackkarre (optional aber empfehlenswert), einen Schubkarren, eine Schaufel und mindestens eine Person ohne Rückenleiden.
- Die Basis der Mauer: Mineralbeton
Graben für das Fundament |
Zunächst muss das Fundament der Mauer erstellt werden. Hierfür haben wir Mineralbeton verwendet. Dieser kann verdichtet werden und bietet somit einerseits einen stabilen Untergrund, sorgt aber auch als kapillarbrechende Schicht dafür, das das Wasser abläuft und die Steine im Trockenen stehen. Bei der Bauausführung haben wir hierfür einen ca. 15 cm tiefen Graben ausgehoben und diesen mit Mineralbeton aufgefüllt.
Mineralbeton unter der Mauer |
Streng nach Bauanleitung müsste das Mineralbetonfundament auf beiden Seiten der Mauer einige Zentimeter hinausragen. Anschließend haben wir den Mineralbeton - so gut es ging - verdichtet, indem wir darauf herum getrampelt und ihn mit einem schwerem Schlegel gestampft haben. Noch besser/professioneller wäre sicherlich eine Rüttelplatte gewesen, die es in vielen Baumärkten zu leihen gibt.
- Die erste Reihe Steine
Große und gut geformte Steine für die Basis |
Nun können auf den Mineralbeton die Steine gelegt werden. Für die unterste Reihe haben wir möglichst große und gerade geformte ausgesucht und diese längs nach hinten ausgerichtet, um eine breite und stabile Auflage für die restliche Mauer zu haben.
Filtervlies |
Nachdem die erste Reihe fertig war, kam das ebenfalls bei der Firma Baustoff-Union mitbestellte Filtervlies zum Einsatz. Hinter der Trockenmauer wird eine Schicht Mineralbeton eingebracht. Das Vlies verhindert nun, dass das sich hinter dem Mineralbeton befindliche Erdreich mit der Mineralbeton-Schicht vermischt. So ist gewährleistet, dass anfallendes Regenwasser schnell in der Mineralbetonschicht nach unten geleitet wird und die Natursteine schön trocken bleiben.
- Der Aufbau der Mauer
Auf und hinter die Steine Mineralbeton |
Nun kann die Mauer schichtweise gebaut werden. Man macht dabei immer eine Schicht Steine fertig. Dabei werden die Steine wie bei einer Ziegelmauer jeweils versetzt aufgebaut. Kreuzfugen sollen also vermieden werden. Dabei haben wir immer darauf geachtet, dass sich die Wand leicht nach hinten neigt, damit das dahinter liegende Erdreich eine gute Stütze bietet. Außerdem haben wir auch zwischen die Steine etwas Mineralbeton gegeben, damit sich die folgende Steinreihe besser darauf setzen ließ. Weiter haben wir mit einem Vorschlaghammer ab und zu störende "Steinnasen" abgeschlagen (Achtung fliegende Steinsplitter). Dabei sind Bruchstein-Keile entstanden, mit denen man ebenfalls wackelige Steine abstützen kann.
Hinter den Filtervlies: Das Erdreich |
Wenn eine Schicht Steine abgeschlossen war, haben wir das Filtervlies nach hinten gelegt und den Bereich von einigen Zentimetern hinter den Steinen und etwaige vorhandene Fugen mit Mineralbeton aufgefüllt. Anschließend haben wir das Vlies nach vorne über die Steine gelegt und den restlichen Platz dahinter mit regulärem Erdreich aufgefüllt. So entstand hinter den Steinen eine durch das Filtervlies vor Erdreich geschützte Schicht Mineralbeton, die ein schnelles Abfließen von Oberflächenwasser und somit einen Schutz vor Staunässe bietet.
Folgende Dinge sind uns aufgefallen, auf die man achten sollte:
- Erstens soll man bei jeder Schicht Steine darauf achten, dass der Neigungswinkel der Mauer nach hinten Richtung Erdreich erhalten bleibt und keinen Überhang nach vorne entsteht. Hier sollte man sich nicht scheuen, notfalls Steine nochmals umzusetzen, auch wenn das aufgrund des Gewichts schwerfällt.
- Zweitens haben wir beobachtet, dass in der obersten Reihe einzelne Steine wackeln und auch nach vorne kippen können, wenn man darauf tritt. Dem haben wir entgegen gewirkt, indem wir einige schöne große Steine für diese Reihe aufgehoben haben und diese besonders weit nach hinten gesetzt haben. Dies hat dann auch die oberste Reihe gut stabilisiert und betretbar gemacht.
- Drittens sollte man darauf achten, dass das Regenwasser gut ablaufen kann, ohne Schaden bzw. Abwaschungen zu verursachen.
- Der zeitliche Aufwand
Nov 2011: Zur Zeit können wir die Terrasse noch nicht vollständig fertigstellen: Links kann erst an die Hauswand gebaut werden, wenn das Haus verputzt ist, auf der hintenliegenden Seite der Terrasse wird das Gelände noch modelliert, so dass die Steine ebenfalls noch nicht gesetzt werden können. Der Artikel wird dann ergänzt, was aber noch einige Monate dauern kann.
schwarze Noppenbahn zum Schutz der Hauswand |
Zwischen Mauer und Hauswand haben wir eine Noppenbahn gezogen, um diese vor Druck durch die Mauer zu schützen und zu gewährleisten, dass Wasser ablaufen kann.
Die Rückwand der Terrasse, konnten wir bisher immer noch nicht fertig stellen, da uns die Steine momentan ausgegangen sind... Aber der Bestellvorgang ist in Arbeit. Wir machen dann in ein paar Monaten ein neues Update...
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